Wie trainierst Du Deine Aufmerksamkeit?

Gestern hörte ich während eines kurzen Gesprächs mit einer Verkäuferin draußen das Geräusch eines umfallenden Gegenstandes. Ich sah mich energisch um und sah, wie ein Mann über ein Fahrrad stolperte. Ich bezahlte schnell meinen Einkauf und lief aus dem Laden. Da der Mann schon weiter gelaufen war, hob ich das Fahrrad auf, wobei mir ein anderer Passant half. Dann rannte ich dem jungen Mann nach, der als Blinder über das Rad gestolpert war. Da auf der Straße weitere Hindernisse in Form von Werbeschildern der Geschäfte standen, machte ich ihn darauf aufmerksam. Er bedankte sich und ging vorsichtig weiter. Allerdings direkt auf die Schilder zu, nicht geradeaus. Also schlug ich vor, ihn ein Stück zu begleiten. Er stimmte dankbar zu und hakte sich vertrauensvoll bei mir ein. Wir überquerten zwei Kreuzungen und sprachen über seine Examensprüfungen. Und obwohl er keine Aussicht auf Arbeit hatte, war er dennoch froh, dass er sein Studium mit seiner Behinderung abschließen konnte.

Ich kam mit dem Gedanken nach Hause, dass wir, die nicht behinderten Mitglieder der Gesellschaft, selten an Menschen denken, deren Leben durch Invalidität eingeschränkt ist.

Deshalb frage ich Dich heute – bist Du aufmerksam?
Ich war die vermutlich einzige Person auf der Straße, der der "Weg" dieses Mannes nicht gleichgültig war. Letztes Jahr sah ich einen Blinden, der gegen einen Parkautomaten lief. Der Anblick seines Nasenblutens war nicht so schockierend wie die Tatsache, dass dieser Aufprall geschehen musste.


Ich achte auf Gelegenheiten, wo Hilfe dankbar angenommen wird. Anna



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